+++ Die
Geschichte des SV Schnathorst vor dem 2. Weltkrieg +++ |
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Drei Gründungsmitglieder:
v.
l.: Hermann Meier, Willi Meier,
Willi Huchzermeier |
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Es
hatte in Schnathorst bereits
nach dem Ersten Weltkrieg einen
Junggesellenverein "Blaue
Veilchen" und einen
Fußballverein "Einigkeit"
gegeben. Beide brachten jedoch
keinen geregelten Sport- oder
Spielbetrieb auf die Beine und
hörten schließlich ganz auf zu
existieren.
Als Lehrer Willi Meier am
1.6.1925 eine
Gründungsversammlung in de
Schule einberufen werden, bei
der auch Karl Maschmeier aus
Hüllhorst anwesend war, de für
einen Anschluß des SVS an die
Deutsche Turnerschaft warb. Da
jedoch die Beschaffung von
Turngeräten zu teuer war und
kein geeigneter Turnraum
ausfindig gemacht werden konnte,
Entschloß man sich, nur
Rasensport zu treiben, d.h.
Fußball zu spielen und
leichtathletische Übungen zu
pflegen.
Als Vereinsgründer gelten
(Reihenfolge entsprechend dem
Alphabet):
Heinrich Böckstiegel, Willi
Böckstiegel, Gustav Gröne,
Gustav Hagemann, Wilhelm
Huchzermeier, Karl Kirchhoff,
Rudolf Kirchhoff, Karl
Linnemann, Hermann Meier (Kümmerdingsen),
Karl Meier, Wilhelm Meier (Kümmerdingsen),
Willi Meier, Albert Rinne,
Gustav Rührup, Fritz Steinbrink,
Karl Steinmeier, Heinrich
Strenge. |
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Eine der ersten
Fußballmanschaften:
stehend v. l.: Schiedsrichter,
H.Meier, H.Nagel, K.Linnemann,
F.Steinbrink, F.Masur, H.Hinze,
W.Huchzermeier, W.Meier, Frau
Meier, H.Strenge,
kniend v. l.: G.Rührup, A.Rinne,
K.Steinmeier |
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- Fussballsport vor
dem Krieg - |
Das erste Fußballspiel wurde "in
Zivil" gegen Lübbecke
ausgetragen. Diese Begegnung
ging mit 1:9 Toren verloren. Der
zweite Gegner, gegen den man
erstmals in "Kluft" antreten
wollte, hieß Wulferdingsen. Das
auch hier eine Niederlage
verbucht werden mußte, lag
vielleicht (?) daran, das
Albert Zelle und Willi Meier
erst in "letzter Minute" vor
Spielbeginn mit den neuen
Trikots eingetroffen waren, die
sie mit dem Fahrrad aus Minden
geholt hatten. Die damit
verbundene Aufregung hatte
offenbar eine überlegte
Spielweise verhindert. Wie die
beiden bereits genannten, so
mußten auch die folgenden Spiele
zunächst auswärts ausgetreten
werden. Da es damals im Kreis
Lübbecke nur ein paar
Fußballvereine gab (TuS
Lübbecke, SuS Holzhausen, SV
Börninghausen-Eininghausen, VfB
Fabbenstedt, VfL Frotheim und SV
Oberbauerschaft), hatte man oft
weit über die Kreisgrenzen
hinaus zu reisen, wie z.B. nach
Bruchmühlen, Petershagen oder
Bückeburg.
Neben der "Ersten Mannschaft"
konnte man Anfang an eine
Jugendmannschaft aufgestellt
werden, der folgende
Sportsfreunde angehörten:
Heinrich Nagel, Heinrich Rinne,
Friedrich Huchzermeier, Karl
Vogt, Arnold Böckstiegel,
Friedrich Kröger, Gustav
Ruschmeier, Hermann Möller,
Heinrich Huck, Willy Huck,
Gustav Böckstiegel und Willy
Rasche. |
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Die ersten
Heimspiele wurden auf dem Gemeindeplatz an
der Bergstraße (nach Nettelstedt)
ausgetragen. Dieser war zwar 110 m lang,
aber nur 26 m breit und wies in seiner Mitte
einen Brunnen auf, der erst einmal
zugeschüttet werden mußte. In tagelanger
aufopferungsvoller Arbeit verbreiterte man
außerdem die Spielfläche durch die
Verrohrung des Straßengrabens um 4 m und
versah des Fußballfeld mit ordnungsgemäßen
Toren.
Daß damals
echter >>Pionierfußball<< geleistet wurden,
mag man ferner daran erkennen, daß zunächst
nur in normalen Schuhen gespielt wurde. Die
Böschung am Westrand des Schnathorster
Platzes wurde einfacherweise in
>>Eishockeymanier<< als Bande benutzt. Wenn
ein Ball von ihr zurückprallte, dann wurde
eben weitergespielt.
Bitte der
zwanziger Jahre wurden die Vereine der
Landkreise Herford, Lübbecke und Minden in
drei Kreisklassen eingeteilt. Schnathorst
begann die ersten Meisterschaftsspiele in
der 3. Kreisklasse. Spiel. Und
Trainingsbetrieb ging jedoch nicht immer
ganz reibungslos vonstatten.
Jenseits der
Böschung, an der Westseite des Platzes,
besaß ein Schnathorster Bauer seine
Getreidefelder. Nun kam es des öfteren vor,
daß der Ball ins Kornfeld flog. Dadurch
bekam der Vorsitzende W. Meier oft große
Schwierigkeiten mit dem Besitzer des Landes.
Dieser nahm einmal sogar einen Ball an sich
und zerschnitt ihn in kurzerhand mit einem
Messer. Es gelang jedoch schließlich, den
Landwirt zu bewegen, derartige Attentate in
Zukunft zu unterlassen. Der Lehrer Meier
bekam wegen dieser Angelegenheit sogar Ärger
mit der Schulbehörde! |
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Die Mannschaft der 30er Jahre:
stehend v. l.: W.Meier,
Nitzgorski, H.Schwich, K.Pillat,
F.Steinbrink, G.Böckstiegel
kniend v.l.: unbekannt,
G.Ordelheide, H.Meier
liegend v.l.: H.Huck,
K.Steinmeier, H.Gensch |
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Um 1930 rückte
der Verein in die 2. Kreisklasse auf. Der
PLATZ AN DER Bergstraße genügte nicht mehr
den Anforderungen, so daß von der Witwe des
Bauern Berning ein Gelände von 50 m Breite
und 110 m Länge angepachtet werden mußte.
Die erforderliche Jahrespacht von 125 RM war
in der Folgezeit nicht immer einfach
aufzubringen, da der größte teil der
Vereinskameraden arbeitslos und das Geld
daher äußerst knapp war. Diese
Schwierigkeiten konnten glücklicherweise
immer wieder unter der Mitwirkung der
Schnathorster Kaufleute behoben werden.
Wie groß trotz
wirtschaftlicher Not in den dreißiger Jahren
die Fußballbegeisterung in Schnathorst war,
geht aus einer Mitteilung von W.
Huchzermeier hervor, die besagt, daß bei
einem Eintrittsgeld von 0,50 RM bei einem
Meisterschaftsspiel eine Platzeinnahme von
ca. 600 RM zu verbuchen war es müssen also
damals etwa 1200 Zuschauer am >>Berningplatz<<
gestanden haben!!
Ferner wissen
die >>dienstältesten<< Mitglieder des SVS
noch von einem Fußballblitzturnier zu
berichten, das um 1932 unter der
Schirmherrschaft des damaligen Landrates in
Lübbecke ausgetragen wurde. Hier konnte sich
der SVS mit einem 2:0-Endspielsieg gegen den
klassenhöheren FC Lübbecke dank des
sagenhaften >>Hammers<< von Heinrich
Pillat den wertvollen Pokal sichern!
Im Jahre 1936
wurde von der Gemeinde unter Mithilfe des
Arbeitsdienstes am Kleinbahnbogen ein neuer
Marktplatz hergerichtet. Selbstverständlich
war es für den Sportverein jetzt eine
günstige Gelegenheit, den gepachteten Platz
aufzugeben und den neuen Platz kostenlos
Benutzung zu übernehmen.
Der
Spielbetrieb im SVS mußte Ende der dreißiger
Jahre eingestellt werden, da Spieler zum
Arbeitsdienst oder zum Militär eingezogen
wurden. Schließlich wurde der SV nur noch
durch eine Jugendmannschaft vertreten. |
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